Viertagesfahrt
vom 4. bis 7. Juni 2009
Mittelalterliche Kirchen
in Sachsen – Anhalt
Naumburg - Quedlinburg -
Halberstadt - Magdeburg
44 Heimatvereins-Mitglieder nahmen vom 4. bis zum 7. Juni 2009 an
der Reise nach Sachsen-Anhalt teil, um dort u.a. vier der berühmtesten Kirchen dieses Landes zu sehen.
Der Dom in Naumburg, auf dem Weg zu unserem Standquartier in Quedlinburg, ist ja vor allem wegen seiner umwerfenden gotischen Stifterfiguren im Westchor weltberühmt. Dazu gilt die Kirche selbst als ein Hauptwerk mittelalterlicher Baukunst – wozu auch der gewaltige Dachstuhl zählt, von dessen Konstruktion und Dimensionen wir uns beeindrucken ließen.
Nicht jedem ist die Tatsache geläufig, dass in Sachsen-Anhalt mehr Weltkulturerbe-Stätten zu bewundern sind als in jedem anderen Bundesland.
Auch die Stadt Quedlinburg, wo wir drei Mal im Hotel „Zum Bär“ am Marktplatz übernachteten, wurde mit diesem hohen Titel ausgezeichnet.
Die geschichtsgesättigte Stiftskirche St. Servatius mit ihrem überwältigen-
den Domschatz ist der eine Teil des Welterbes. Der andere Teil ist die Stadt selbst, gesegnet mit einem unglaublichen Reichtum schöner Fachwerkhäuser. Alle Reiseteilnehmer waren begeistert!
Am Abend genossen wir in der Blasii-Kirche, nur ein paar Schritte von unserem Hotel „Zum Bär“ entfernt, ein fantastisches Konzert der
"Musici di Roma“
mit Werken von Vivaldi und seinen Zeitgenossen, darunter die „Vier Jahreszeiten“. Eingeladen hatte die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“, die gerade in Quedlinburg eine große Tagung ausrichtete.
Das nahe Halberstadt, bis zum April 1945 eine vergleichbar reiche Fachwerkstadt wie Quedlinburg, hat in dieser Hinsicht nur recht kümmerliche Reste zu bieten. Umso überraschender, angesichts der überall schmerzlich zu spürenden Wunden, bietet sich dann der herrliche gotische Dom dar, der, wie Quedlinburg, mit einem großartigen Domschatz aufwarten kann – noch nicht als Weltkulturerbe ausgezeichnet, was aber gewiss nur eine Frage der Zeit ist. Ein tiefgreifendes Erlebnis war der Besuch auf jeden Fall!
Der Nachmittag dieses dritten Tages der Reise war der Entspannung gewidmet – einige Teilnehmer ließen sich auch nicht vom „sub-optimalen“ Wetter von einer Wanderung durch das wildromantische Bodetal im nahen Harz abhalten.
Am Sonntag stand Magdeburg auf dem Programm. Auch diese Stadt wurde am Ende des Krieges fast vernichtet – aber, wie in Halberstadt, überstand der Dom das Inferno. Das ganze Jahr 2009 steht im Zeichen seiner 800-Jahr-Feier. Er wurde – nach einem Brand der alten Kirche – als erste rein gotische Kathedrale Deutschlands begonnen und um das damals schon 250 Jahre alte Grab Kaiser Ottos des Großen herumgebaut; seine Gemahlin Editha erhielt ein neues Grab.
Rainer Kuhn, als Chefarchäologe seit einem guten Jahrzehnt mit den spektakulären, auch in den Medien viel beachteten Ausgrabungen in
und neben dem Dom betraut, gab uns selbst einen Eindruck von seiner Arbeit. Wir standen staunend mit ihm mitten im Ausgrabungsbereich im Domchor – ein spannender Abschluss einer erlebnisreichen Reise!